Nachdem ich Lisa am Morgen noch bei einem sentimentalen Abschied an die Metrostation gebracht habe, habe ich mich nun wieder alleine auf den Sattel geschwungen.
Die Tour begann gleich intensiv – erstmal auf 300 Höhenmeter aus der Hauptstadt raus. Auf dem Weg bei einer Fahrradwerkstatt nochmal mit dem Kompressor Luft in die Reifen und schon rollt es sich leichter. Auch hier wieder die erstaunte Frage, was ich denn so vorhabe und wo ich herkomme.
Nachdem ich Oslo verlassen habe, bin ich den weiteren Teil der Strecke größtenteils dem Eurovelo 3/ Norwegischer Radweg 7 gefolgt. Dieser überschneidet sich an manchen Abschnitten auch mit einem Pilgerweg von Oslo nach Trondheim.
Nach circa 70 km habe ich (endlich wieder :D) Wasser erreicht: den Mjøsa See – Norwegens größter See. An dessen Ufer entlang liefen die letzten 35 Kilometer dann richtig gut, da ich entweder auf einem frisch asphaltierten Radweg oder auf der Straße fahren konnte – ohne nennenswerte Höhenmeter. Zwischenzeitlich habe ich beim Anblick einer beeindruckenden Wetterfront ein Päuschen gemacht, nachdem dann allerdings doch nichts runterkam, bin ich einfach weitergefahren und den ganzen Tag über trocken geblieben.
Nun übernachte ich nach 105 km in Tangen auf einem schönen Campingplatz direkt am Wasser des Mjøsa-Sees. Neben mir im Zelt schlafen Jannis und Sara – wir haben uns noch nett unterhalten und die goldenen Abendstunden genossen.
Morgen werde ich das Tal wechseln, da ich mich gegen das Tal der E6 entschieden habe. Das bedeutet, dass ich ab Elverum ein Tal weiter östlich in den Norden fahren werde. Gute Nacht aus dem Zelt! ( Ich glaube, das ist meine erste Nacht alleine in einem Zelt – Premiere :D)